In den letzten Jahren haben sich Dashcams zu einem beliebten Zubehör in vielen Fahrzeugen entwickelt. Diese kleinen Kameras, die auf dem Armaturenbrett oder der Windschutzscheibe angebracht werden, zeichnen kontinuierlich das Geschehen auf der Straße auf. Ob zur Sicherheit, Beweissicherung oder aus reinem Interesse – Dashcams können in vielerlei Hinsicht nützlich sein. Doch es gibt einige wichtige Aspekte zu beachten, um sowohl rechtliche als auch ethische Grenzen zu respektieren.
#1 Datenschutz und Rechtslage
Grundsätzlich sind Dashcams in Deutschland nicht verboten, ihr Einsatz ist aber durchaus umstritten. Daher gelten für diesen auch strenge Regeln. So dürfen Dashcams nicht permanent aufzeichnen, sondern nur zu einem bestimmten Zweck, z. B. um ein Video von der Fahrt in den Urlaub zu drehen oder um einen Unfall filmisch festzuhalten. Mit Dashcams aufgezeichnete Unfälle können im Einzelfall sogar vor Gericht als Beweismittel zugelassen werden. Das gilt auch, wenn nur die Tonspur vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Dashcam-Aufnahmen nur für einen kurzen Zeitraum gespeichert werden dürfen und anschließend überspielt werden müssen. Im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt es, Persönlichkeitsrechte anderer zu wahren. Aufnahmen von Personen oder Kfz-Kennzeichen dürfen bspw. nicht im Internet veröffentlicht werden.
#2 Verwendung der Aufnahmen
Dashcams können nützliche Beweismittel bei Unfällen oder anderen Verkehrsvorfällen sein. Dennoch sollten Aufzeichnungen verantwortungsbewusst verwendet werden. In jedem Fall sollte vermieden werden, Aufnahmen mit beteiligten Personen ungefragt zu veröffentlichen. Dasselbe gilt auch für mitgeschnittene Gespräche im eigenen Fahrzeug.
#3 Qualität der Aufnahmen
Bei Dashcams sollte auf eine angemessene Videoqualität geachtet werden, um im Bedarfsfall klare und detailreiche Aufnahmen zu erhalten. Eine hochwertige Dashcam kann bei der Beweissicherung helfen und mögliche Unklarheiten klären.
#4 Montage im Fahrzeug
Die Anbringung der Armaturenbrett-Kamera sollte die Sicht nicht beeinträchtigen und auch für andere Verkehrsteilnehmer nicht störend sein, z. B. durch Blendeffekte.
Verkehrsunfälle besser aufklären
Die Regulierung eines Schadens kann für die Kfz-Versicherung eine knifflige Herausforderung sein. Denn nicht immer ist eindeutig, wie sich ein Unfall tatsächlich ereignet hat und wie die Schuldfrage zu beantworten ist. Daher können Dashcams dazu beitragen, Unfälle objektiver, schneller und präziser zu klären. Gleichzeitig kann möglichem Versicherungsbetrug auf die Spur gekommen werden. Anhand von Dashcams kann außerdem das Fahrverhalten gezielt beurteilt werden, was sich auf die Höhe der Versicherungsprämie auswirken könnte. Allerdings bieten nur wenige Versicherungen einen solchen Dashcam-Rabatt an.